Steuerfunktionen

Q-SYS Control 101 Training (German) : Steuerungskomponenten

3 ) Einfache Kommunikation

12m 54s

4 ) Block Controller

18m 50s

6 ) Flow Control

36m 23s

7 ) Fazit „Control 101“

1m 29s

Übungsbeschreibung

Steuerfunktionen 8m 44s

Beeinflusse deine Steuerungselemente mit nahezu 30 verschiedenen Optionen aus der Komponente „Steuerungsfunktionen“.

Video Transkript

Steuerfunktionen 8m 44s
0:08
Nachdem wir das Verhalten der Steuerpins und einiger Steuerungskomponenten erkundet haben,
0:13
lassen wir jetzt das eigentliche Arbeitstier dieser Programmiermethode von der Leine: die
0:18
Steuerungsfunktionen.
0:20
Falls du schon mal ein Tabellenkalkulationsprogramm verwendet hast, kannst du die Komponente
0:25
Steuerungsfunktion als eine Formel betrachten, die du einer Zelle des Arbeitsblattes hinzufügst. Diese
0:32
Formel addiert vielleicht die Zellen darüber, oder sie wendet einen Multiplikator an, um z. B. die
0:37
Steuer zu berechnen. Dasselbe Konzept lässt sich auf die Steuerungselemente in deinem Q-SYS
0:43
Design anwenden.
0:44
Diese Komponente kann so konfiguriert werden, dass sie eine Reihe verschiedener Funktionsarten
0:48
ausführt, wie etwa Bedingte Anweisungen, vergleichende Validierung, Und-Verknüpfung, Oder-
0:55
Verknüpfung und vieles mehr. Ziehen wir eine davon in das Schema und erkunden ihr Potenzial.
1:01
Wie sofort zu sehen ist, heißt sie im Schema nicht mehr „Control Function“. Ihr Name ist jetzt „Value
1:07
Sum“; dies ist einfach die voreingestellte Standardfunktion. Ein Doppelklick auf diese Komponente
1:13
zeigt dir auch, dass sie überhaupt kein Bedienfeld hat.
1:17
Es gibt nichts einzustellen, keine Regler. Diese Komponente hat nur eine einzige Aufgabe zu erfüllen,
1:23
und die erledigt sie, egal was kommt. Welche Aufgabe das ist, entscheidest du, indem du aus den
1:29
„Properties“ (Eigenschaften) eine Funktion auswählst. Bei manchen Funktionen kannst du die Anzahl
1:35
der Eingänge festlegen, andere Funktionen erfordern dagegen eine ganz bestimmte Zahl von
1:40
Kanälen.
1:41
Du hast eine Auswahl von etwa 30 verschiedenen Funktionen, und vielleicht fällt dir auf, dass einige
1:47
wertbasiert und andere positionsbasiert sind – d.h. diese Funktionen führen ihre Aktionen auf Basis
1:54
des .Value- oder .Position-Parameters der eingehenden Steuersignale aus.
2:00
Es gibt auch einige mit dem Wort „Logic“ im Namen: Dies sind Bedingte Anweisungen, die entweder
2:05
ein „wahr“ oder „falsch“ ausgeben, je nachdem, ob ihre Bedingungen durch die eingehenden
2:11
Steuersignale erfüllt werden.
2:13
Schauen wir uns ein paar davon in der Praxis an. Ich zeige euch ein paar einfache Beispiele, die ich
2:18
schon vorbereitet habe. Zuerst kommt die Standardfunktion, „Value Sum“. Sie tut genau das, wonach
2:25
es klingt – sie addiert die Werte der eingehenden Steuersignale.
2:29
Ich habe einige Ganzzahl-Regler erstellt, und wenn ich Änderungen vornehme, siehst du, dass ihre
2:34
Werte zusammengezählt und hier ausgegeben werden. Herzlichen Glückwunsch zum teuersten
2:39
Taschenrechner der Welt! Vergesst nicht, dass die Umschalter und LEDs Werte von 0 und 1 haben; ihr
2:46
könntet diese also mit einer „Value Sum“-Funktion ebenfalls addieren.
2:50
Hier haben wir z. B. ein Personenrufsystem, und jede Zone hat eine LED, die aufleuchtet, wenn in
2:57
diesem Bereich eine Durchsage erfolgt. Mit einer „Value Sum“ ließe sich also schnell die Zahl der
3:02
derzeit aktiven Zonen am Standort anzeigen.
3:06
Ihr könntet weitere mathematische Basisfunktionen auf „Values“ anwenden, u.a. Multiplizieren,
3:12
Dividieren, Quadrat, Wurzel, Absoluter Wert, Durchschnittswert, usw. Es gibt auch vergleichende
3:18
Funktionen, wie z. B. „Value Maximum“, die nur den höchsten aller eingehenden Werte ausgibt.
3:25
Viele der Positionsfunktionen und Wertefunktionen sind gleich, beziehen sich aber auf die Stellung
3:30
des Reglers. Dies mag wie ein rein semantischer Unterschied wirken, aber ich zeige euch ein Beispiel,
3:36
bei dem man schnell Schwierigkeiten gerät.
3:39
Hier haben wir verschiedene Dezibel-Regler – diese beiden sind Pegelregler, dieser hier ein Pegel-
3:45
Fader mit einer Kennlinie. Sie haben alle denselben Regelbereich, aber beim Fader verteilt sich die
3:51
Empfindlichkeit entlang der Kennlinie so, dass sie am oberen Ende über einen viel breiteren Bereich
3:57
gestreckt wird.
3:58
So wird es einfacher, in diesem am stärksten hörbaren Bereich feine Änderungen vorzunehmen. Wird
4:05
der höhere dieser beiden Eingänge weitergeleitet, kommen für eine „Value“- oder „Position“-
4:10
Funktion unterschiedliche Ergebnisse heraus. Ein „Wert-Maximum“ sendet den numerischen Dezibel-
4:17
Wert: -20 dB hier ergibt -20 dB hier drüben.
4:23
Ein „Positions-Maximum“ aber bezieht sich auf die Reglerstellung, und die liegt immer zwischen 0
4:29
und 1, egal welche Werte in diesem Bereich sind. Dies scheint eine Position von etwa 0,75 zu sein,
4:37
also steht der Ausgang auf 0,75. Aber schaut euch den Unterschied bei den Werten an: 0,75 bei
4:44
einem Fader mit Kennlinie entspricht -2,85 dB, und das ist viel lauter als -20 dB. Achtet als genau
4:53
darauf, welchen Aspekt der Eingangsregler ihr auf die Ausgangsregler anwenden wollt.
5:00
Als Nächstes schauen wir uns einige Logik-Funktionen an. Hier ist die einzig mögliche Ausgabe eine
5:06
„wahr-/falsch“-Zeichenfolge, was das Gleiche ist wie ein Wert von 1 oder 0. Die Eingänge sollten
5:12
ebenfalls alle „wahr/falsch“ sein, weil der eigentliche Zweck hier ist, LEDs, Umschalter und Taster zu
5:18
vergleichen.
5:19
„Logic AND“ ist ein Und-Verknüpfung, d.h. es gibt nur dann eine 1 aus, wenn jeder seiner Eingänge
5:26
auch einen Wert von 1 hat. „1 UND 2 UND 3 UND 4“ – das erfüllt die Bedingungen. Wenn du einen
5:35
Regler erst dann aktivieren willst, wenn eine Reihe anderer Kriterien erfüllt sind, könntest du dafür
5:40
„Logic AND“ verwenden.
5:42
Hier haben wir einen Softphone-Controller, bei dem wir die LEDs für „Off Hook“ und „Ringing (state)“
5:49
geöffnet haben. Wenn also jemand telefoniert, der Hörer also „abgenommen“ ist, und ein neuer
5:55
Anruf hereinkommt, d.h. das Telefon also „klingelt“, können wir mit einem „Logic AND“ einen
6:01
speziellen Klingelton aktivieren und dem Nutzer damit signalisieren, dass ein anderer Anrufer
6:06
anklopft.
6:08
Wenn jemand anruft, ohne dass der Hörer abgenommen wurde, erfüllt dies nicht die Bedingung von
6:12
„Logic AND“, und es wird nur der normale Klingelton des Softphones verwendet.
6:17
Die Verknüpfung „Logic OR“ ist das Gegenteil davon – wenn IRGENDEINER der Eingänge einen Wert
6:23
von 1 hat, gibt „Logic OR“ einen Wert von 1 aus. Es verhält sich mehr wie ein Trichter, der eine
6:30
beliebige Anzahl von Eingängen für dieselbe Wirkung kombinieren kann.
6:35
Es gibt weitere Varianten der Logik-Funktionen – manche geben nur dann eine 1 aus, wenn eine
6:40
gerade Anzahl von Eingängen den Wert 1 hat, oder eine ungerade Zahl von Eingängen den Wert 1
6:45
hat, oder nur an einem einzigen Eingang eine 1 anliegt. Es gibt sogar die Funktion „Logic NOT“, die
6:53
eine 1 ausgibt, wenn ihr Eingang NICHT 1 ist – also eine Umkehrung einer 0 in eine 1, oder
7:00
umgekehrt.
7:01
Da die Trigger-Buttons keine Werte, Strings oder Positionen haben, sind sie generell mit keiner dieser
7:07
Steuerfunktionen kompatibel. Die Ausnahme ist der Trigger-Combiner, der mehrere verschiedene
7:15
Trigger über eine Oder-Verknüpfung verbindet und damit jedem einzelnen der ursprünglichen Trigger
7:21
erlaubt, den Ausgangstrigger zu aktivieren. Dies ist der Funktion „Logic OR“ sehr ähnlich, außer dass
7:31
sie hier für Trigger ist.
7:33
Eine kleine Warnung: Hier drin gibt es einige Funktionen, deren Namen nicht unbedingt
7:37
selbsterklärend sind. Weißt du, was „LOGIC NOT XOR“ bedeutet? Begreifst du intuitiv den
7:44
Unterschied zwischen „Value Maximum“ und „Value Greater“? Wenn du gerade anfängst, damit zu
7:50
arbeiten – wahrscheinlich nicht.
7:52
Aber keine Sorge, drücke einfach F1 für die Hilfe-Datei, darin wird jede Funktion kurz und bündig mit
7:58
einem Satz erklärt. „Value Greater“ gibt nicht den höheren Wert aus – es wird eine 1 ausgegeben,
8:06
wenn der Wert von Eingang 1 höher ist als der von Eingang 2. Verstanden. Wenn ihr euch ein paar
8:13
Minuten zum Lesen dieser Beschreibungen nehmt, werdet ihr die Funktionen, die zur Verfügung
8:17
stehen, schnell verstehen.
8:19
Nun könnt ihr wieder zum Control-Training-Worksheet greifen und ein paar einfache Aufgaben zu
8:24
diesen Steuerfunktionen durcharbeiten. Im nächsten Abschnitt beschäftigen wir uns mit etwas
8:29
komplizierteren Verfahren, die mehrere Steuerfunktionen erfordern, und mit anderen
8:34
Steuerungskomponenten, die alle miteinander verschaltet werden. Macht den nächsten Schritt,
8:39
wann immer ihr bereit seid.