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Willkommen zurück. Um zu verstehen, wie die AEC-Komponenten funktioneren,
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schauen wir uns einmal an, was mit einem Audiosignal passiert,
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das am Far-End begint und zum Near-End gesendet wird, und was AEC unternimmt,
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um Echos zu vermeiden, bevor ein Signal zum Far-End zurückgeschickt wird.
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Hier seht Ihr ein Diagramm des Audiosignals auf seinem Weg.
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Ihr werdet es von außen nicht sehen,
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aber die Echounterdrückung schickt das Signal durch viele Untersysteme,
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wie adaptive Filter und einen adaptiven Algorithmus, Double-Talk Detection,
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nichtlineare Verarbeitung, Geräuschunterdrückung, und Komfortgeräusch.
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Fangen wir mit dem adaptiven Filter an.
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Das Ziel von AEC ist es,
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jeden Teil der Stimme des Far-End Teilnehmers vom Near-End Mikrofonsignal zu entfernen,
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was alle direkten und indirekten Einflüsse des Near-End Lautsprechers beinhaltet.
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Um diese Geräusche zu unterdrücken,
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muss die AEC-Komponente wissen, wie diese Geräusche klingen könnten.
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Wenn wir einen schrillen Ton über die Lautsprecher abspielen, wie ein lauter Klick oder ein Schuss,
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könnten wir das Signal, das am Mikrofon ankommt,
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aufnehmen und bekommen eine Aufnahme, die so aussieht.
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Der erste Peak ist der Direkte Weg des Geräuschs vom Lautsprecher zum Mikrofon,
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alle anderen Spitzen repräsentieren die Reflexionen im Raum - je länger das Signal braucht,
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um ins Mikrofon zu kommen, desto gedämpfter wird es auf dem Weg.
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Dieses Bild kennt man unter dem Namen Raumimpulsantwort oder Room Impulse Response,
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und es ist eine Aufzeichnung dessen, was mit einem Ton passiert, der aus dem Lautsprecher kommt.
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Die Room Impulse Response wird benutzt, um den Finite Impulse Response - oder FIR - Filter,
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hier im adaptiven Filter als Teil des AEC-Systems, zu erstellen.
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Wenn ein Signal vom Far End kommt,
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geht es sowohl an die Near-End Lautsprecher als auch an den adaptiven Filter.
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Der FIR Filter wird auf das ankommende Signal angewendet, um eine Vorhersage zu bekommen,
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wie ein Ton klingen wird, wenn er das Mikrofon erreicht.
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Das Geräusch wird dann digital vom Signal der Near-End Mikrofons abgezogen - das Ergebnis sollte Stille sein.
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Die Magie dahinter ist, dass durch diese Subtraktion keine anderen Geräusche im Mikrofonsignal betroffen sind,
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wie die Stimme des Near-End Teilnehmers,
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sodass der Teilnehmer Far-End eine kristallklare Unterhaltung ohne seine eigenen Echos hören kann.
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Wie auch immer, ein grundlegendes Problem mit disem Modell ist,
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dass sich die Raumimpulsantwort ständig ändert.
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Immer wenn sich eine Tür öffnet, sich jemand hinsetzt,
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oder ein Schmetterling mit seinen Flügeln schlägt, ändert sich die Oberfläche des Near-End-Raums,
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der dann die Reflexionen des Lautsprechers ändert, die dann wiederum die Room Impulse Response ändern.
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Es ist auch keine gute Idee, ständig Laute Töne abzuspielen, um diese Änderungen aufzuzeichnen.
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Stattdessen wird ein adaptiver Algorithmus verwendet, um den Filter ständig upzudaten,
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indem das Ergebnis der Subtraktion überwacht und der Filter dementsprechend ständig angepasst wird,
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bis das Ergebnis nahezu bei Null, oder Stille, liegt, wenn möglich.
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Dieser adaptive Algorithmus läuft ständig und versucht,
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den Filter mit der dynamischen Raumimpulsantwort abzugleichen.
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Er kann seine Aufgabe aber nur erfüllen,
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wenn der Teilnehmer Far End spricht und die Teilnehmer Near End still sind.
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Das ist der einzige Zeitraum, in dem das Mikrofonsignal nach der Subtraktion Null ergeben würde.
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Wenn der Teilnehmer Far End nicht spricht, gibt es nichts zu messen,
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und wenn Near End spricht, gibt es zusätzliche Signale, sodass das Ergebnis nicht Null sein kann.
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Das ist eine Aufgabe für dern Double-Talk Detector, oder DTD.
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Der DTD überwacht sowohl Far End als auch Near End und bestimmt, ob jemand spricht.
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Wenn Far End spricht und Near End nicht, dann erlaubt er dem adaptiven Algorithmus,
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den adaptiven Filter an die Room Impulse Response anzupassen.
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In jedem anderen Fall verhindert der DTD, dass der adaptive Algorithmus aufgerufen wird.
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Sobald alle von diesen Filtern und Algorithmen auf das Signal angewendet wurden,
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muss es trotzdem noch diverse Prozesse durchlaufen bevor es zurück zum Far End Teilnehmer geschickt wird.
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Zuerst geht es durch einen nichtlinearen Prozessor, kurz NLP.
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Weil es schwierig ist, den FIR-Filter komplett an die Room Impulse Response anzupassen,
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gibt es immer noch einen kleinen Teil an Echosignal.
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Der nichtlineare Prozessor analysiert das Signal durchgehend, um festzustellen,
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ob es besonders aus Near-End Signalen oder Far-End Echos besteht.
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Er lokalisiert die Stellen, die nur aus Echo bestehen, und dämpft diese ab.
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Die verbleibenden Echos sind unter dem Near-End Signal nicht mehr hörbar.
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Als nächster Schritt kommt die Geräuschunterdrückung, kurz NR.
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Die Geräuschunterdrückung entfernt Umgebungsgeräusche,
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indem sie ständig auf die Grundgeräusche im Raum achtet und diese vom Signal abzieht.
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Dadurch hört der Far End Teilnehmer Eure Stimme, aber nicht die Klimaanlage,
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den Wind oder die Rasenmäher vor dem Fenster, oder auch die landende Alienarmee.
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Ihr könnt den Grad der Geräuschunterdrückung in Eurem AEC Control Panel einstellen
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und mit diesem Knopf aktivieren oder deaktivieren.
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Abschließend kommt der Komfortgeräuschblock, ein spezielles Feature des Q-SYS AEC Systems.
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Nachdem das Signal durch den nichtlinearen Filter und die Geräuschreduzierung gegangen ist,
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sollte der Far End Teilnehmer den Near End Teilnehmer hören und alle andere ist still.
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Zu still. Wenn der Near End Teilnehmer zu sprechen aufhört, wird die Leitung so still,
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dass man den Eindruck haben könnte, dass die Verbindung unterbrochen wurde.
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Im Prinzip ist das eine Folge davon, dass der AEC so gut arbeitet.
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Das klingt jetzt recht komisch ... wenn zwischen den Stimmen absolute Stille herrscht, oder?
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Deshalb kann 'Comfort Noise' hinzugefügt werden, ein künstliches Low-Pass Geräuschsignal,
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das dafür sorgt, dass es so klingt, als wäre immer noch eine Verbindung vorhanden, wenn keiner spricht.
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Ihr könnt die Stärke des Comfort Noise Signals im Control Panel einstellen.
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Die einzigen Funktionen, die es jetzt noch gibtm, sind ein Master Bypass um Euer AEC abzuschalten,
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und das 'Echo Return Loss Enhancement Meter', das Euch zeigt,
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um welchen Wert, in Dezibel, die Far End Echos gedämpft wurden.
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Der Absolute Wert dieser Anzeige variiert in Abhängigkeit der Entfernung zwischen Lautsprechern
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und Mikrofonen, aber sie sollte Euch eine Ahnung davon geben, wie gut Euer AEC arbeitet.
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Das ist also, was in dieser magischen Box vor sich geht -
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worum Ihr Euch zum Glück aber keine Gedanken machen müsst.
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Alles, was Ihr zu tun habt, ist, sicherzugehen, dass die richtig angeschlossen ist und sie vergessen.
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Im Gegensatz zu vielen anderen Produkten am Markt,
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ist die Q-SYS Echounterdrückung automatisch als Teil der Deisgner Software dabei -
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es braucht keine zusätzliche Hardware und kostet keine zusätzlichen Gebühren.
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Sie ist einfach Teil des Q-SYS Pakets.
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Im nächsten Teil schauen wir uns die Verbindung mit der Softphone-Komponente an,
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um ein Telefonkonferenzsystem zu erstellen, also, macht weiter, wenn Ihr dazu bereit seid.